Michel Zemp:
Harziger Trainingssamstag
23.-24.07.2022 Bergrennen Ayent - Anzère
Donnerstag Abend trafen wir in Anzère ein und bezogen unseren Fahrerlagerplatz.
Am Freitag dann der übliche Ablauf, Zelt aufstellen und alles einrichten. Danach besichtigten wir zu Fuss die Strecke und erledigten die Papier - und Wagenabnahme. Am Abend gingen wir zusammen mit der Crew Steiner Abendessen.
In der Nacht auf Samstag fiel etwas Regen, aber am Morgen wars wieder trocken. Laut Wetterbericht sollte es am Samstag trocken bleiben mit angenehmen Temperaturen und am Sonntag wieder sehr heiss.
Wir bereiteten das Auto für das 1. Training vor und gegen 10:00 fuhren wir hinunter zum Start. Schon nach der ersten Kurve fühlte sich der Norma sehr speziell an, kein Grip auf der Hinterachse und bei der Anfahrt zur Spitzkehre brach das Heck aus und ich drehte mich, ohne anzuschlagen. Im Fahrerlager angekommen schauten wir alles an und anhand vom Reifenbild stellten wir fest, dass die Ultrasoft Reifen überhaupt nicht zum Arbeiten gekommen waren. Wir montierten die härteren Supersoft Reifen für den 2. Trainingslauf. Der Norma fühlte sich besser an aber der Grip auf der Hinterachse war immer noch nicht da. Für den 3. Trainingslauf veränderten wir das Set Up und ich steigerte mich mit Müh und Not auf eine 1.36er Zeit (2019 1.34 im Training). Damit waren wir überhaupt nicht zufrieden und machten uns auf die Fehlersuche.
Eine veränderte Motor/Getriebe - Aufnahme, die in La Roche gut funktioniert hatte, bauten wir zurück und bereiteten das Auto für den Rennsonntag vor.
Am Sonntag Morgen, bei strahlendem Sonnenschein, brach in unserem Fahrerlager ein wenig Hektik aus, weil entgegen dem Zeitplan wir schon ca. 1h früher hinunter zum Start aufbrechen mussten. Als unser Feld dann im Zielbereich aufgereiht wartete, gabs einen Unterbruch und wir mussten wieder 1h warten, das ist Bergrennen! Dann gings endlich los und schon bei der ersten Rechtskurve hatte ich meinen alten Norma wieder so wie ich ihn kannte. Das Vertrauen war wieder da und nach einer beherzten Fahrt überquerte ich die Ziellinie in 1.33.377.
Das bedeutete neuer Streckenrekord in der E2-SC 1600 - 2000ccm. Wie in La Roche war Joel Grand mit seinem Hubraumschwächeren Osella einen Tick schneller (1.33.208), er nutzte das bessere Leistungsgewicht optimal aus. Für den 2. Rennlauf reinigten wir die Reifen, änderten ansonsten aber nichts am Auto. An eine Zeitverbesserung bei mitlerweile knapp 30°C war nicht zu denken und mit einer 1.34.410 fuhr ich durchs Ziel. Mein härtester Gegner, zwar nicht in meiner Klasse aber an ihm musste ich mich messen, Joel Grand, fuhr 1.34.145 wieder ein par Zehntel schneller.
Der 3. und letzte Rennlauf musste alles entscheiden, aber eine Zeitverbesserung würde schwierig werden. Und so war es dann auch, meine gefahrene Zeit, 1.34.715. Joel fuhr 1.34.591, Gratulation.
Wir hatten unser Ziel erreicht, Sieg in der Klasse E2 SC 1600 - 2000ccm, Streckenrekord und schnellster bei den Renn- und Sportwagen 1600 - 2000ccm Hubraum. Im Gesamtklassement belegte ich den 6 Platz.
Am 20.-21.08.2022 geht es mit dem Internationalen Rennen in St. Ursanne - Les Rangiers weiter.
Ganz herzlichen Dank an meine Sponsoren Midland, Pirelli, Beta, Geko, CGM, R.Peter AG, Thomann Landmaschinen, Wistra, Felwag und allen Gönnern und Besuchern.
Bis bald...
Zemp-Racing
Michel Zemp